Feuerwerk

Damit ein Feuerwerk zur Geltung kommt, muss stark unterbelichtet werden. Ansonsten ist der Hintergrund hell und die Farben des Feuerwerk kommen nicht mehr zur Geltung (überbelichtet). Normalerweise kann mit 2 – 3 LW dunkler belichtet werden. Es kann auch sinnvoll sein, im Bulb-Modus zu arbeiten. So kann genau zum richtigen Zeitpunkt die Belichtung beendet werden.
Überlagerungen der Fotos können ebenfalls einen interessanten Effekt ergeben.

Vollmond

Viel Sternenfotografen mögen den Vollmond nicht wirklich da wie Sterne nicht wirklich sichtbar sind. Das stimmt nur bedingt. Die hellen Sterne können trotzdem aufgenommen werden. Das ist jedoch nicht das Hauptgebiet der „Mondanbeter“. viel mehr ist es die Landschaft welche in einem sehr interessanten Licht aufgenommen werden kann. Der Mond muss nicht unbedingt auf dem Foto sein, legt den Schwerpunkt auf die Umgebung im sanften Mondlicht.

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 Belichtungszeit: 22 Sec.  Belichtungszeit: 119 Sec.

Sterne und Milchstrasse (kurzzeit)

Im Gegensatz zum Startrail wo die Sterne Spuren hinterlassen (siehe das nächstes Kapitel) ist es hier wichtig, dass die Sterne keine Bewegung zeigen. Aufgrund der Erdrotation ist dies bereits nach kurzer Zeit der Fall. Aus diesem Grund besteht die Schwierigkeit, dass bei totaler Dunkelheit eine Kurzzeitaufnahme gemacht werden muss. Als Faustregel gilt, dass die Belichtungszeit nicht mehr Sekunden als 500/Objektivbrennweite (Kleinbildsensor) eingestellt werden sollte. Bei einem Micro Four Thirds Sensor wäre das 250/Objetivbrennweite.
Als Beispiel ein Micro Four Thirds Sensor mit einem 12mm Objektiv:

250 / 12mm = 20,8 Sekunden

Folgende Tabelle zeigt die maximalen Belichtungszeiten mit den verschiedenen Objektiven:

Kleinbildsensor MFT Sensor Max. Belichtungszeit
10mm 5mm 50 Sec.
15mm 7.5mm 33.3 Sec.
20mm 10mm 25 Sec.
25mm 12.5mm 20 Sec.
30mm 15mm 16.6 Sec.
40mm 20mm 12.5 Sec.
50mm 25mm 10 Sec.
75mm 37.5mm 6.6 Sec.
100mm 50mm 5 Sec.

Somit ist klar, dass wir nur mit Weitwinkelobjektiven genügend lange belichten können. Weiter muss das Objektiv genügend lichtstark (f/1 – f/3.5) sein dass wir genügend Licht auf den Sensor bringen. Die letzte möglichkeit ist, die ISO Werte entprechend zu erhöhen, was jedoch wieder Bildrauschen verursacht. Somit schlage ich vor, nicht höher als ISO 1600 zu gehen, lieber also  800. Im Internet kursieren Iso-Werte von 3200 bis 12800, was natürlich aus Sicht der Fotoqualität völliger Blödsinn ist…

In Europa (generell Nordhalbkugel) ist die Milchstrasse im Sommer (Juli – September) am schönsten zu sehen, da ihr dichtester Bereich (Zentrum) über dem Horizont sichtbar ist. Im Winter sieht man eher nur die Randbereiche. Auf der Südhalbkugel ist die Milchstrasse in den Monaten Januar – März am besten sichtbar (also auch dort im Sommer).

Es ist darauf zu achten, dass möglichst wenig Restlicht (Lichtverschmutzung von den Städten) vorhanden ist. In den Bergen ist es Ideal weil dort das Restlicht gering ist und und die Atmosphäre weniger Licht verschluckt (je höher oben umso weniger).

Unter folgendem Link kann das Restlicht angeschaut werden: http://www.lightpollutionmap.info

Auch der Mond ist natürlich eine starke Lichtquelle welche nicht vernachlässigt werden darf. Bei Vollmond sind nur noch sehr wenige Sterne sichtbar und die Milchstrasse sowieso nicht mehr.

Startrail zusammengesetzt

Hast Du schon einmal überlegt, wie es ist, für ein Foto zwei bis drei Stunden Zeit zu investieren?
Schrecklich, extremer Zeitverlust, Blödsinn…

Nein eben gerade nicht! Zwei Stunden in voller Dunkelheit zu verbringen ohne etwas zu tun ist doch Entspannung pur. Wieder einmal Zeit für sich zu haben, dem Stress zu entfliehen und den Gedanken nachzugehen, das ist Sternenfotografie.
 Also pack deine Fotoausrüstung und suche dir einen möglichst wenig lichtverschmutzten Platz (das ist schon schwierig genug) und bestaune den Sternenhimmel. Denke daran, unbedingt genug Zeit in den Rucksack zu packen. Elektronische Spielzeuge sollten daheim bleiben, wenn ihr zu zweit unterwegs seid ist philosophieren unter dem Sternenhimmel viel sinnvoller.

Und so geht es…

Um das hohe Bildrauschen bei Langzeitbelichtungen zu unterdrücken, können viele einzelne Fotos zu einem Gesamtbild zusammengestellt werden. Weiter kann dadurch die Limitation der Belichtungszeiten (bei vielen Kameras ca. 30 Minuten, weil sonst der Sensor überhitzt wird) umgangen werden.
Bei ISO-Werten zwischen 400 und 1600 werden 200 oder mehr Fotos ausgelöst. Aufnahmedauer liegt zwischen 20 Sekunden bis zu 5 Minuten. Zwischen den Fotos sollte nicht mehr als 1 Sekunde Pause liegen (also Rauschunterdrückung ausschalten!).
Am Anfang und am Schluss kann ein Darkframe erstellt werden.
Unter Umständen kann bereits in der Blauen Stunde (60 – 70 Minuten nach Sonnenuntergang) mit der Serie begonnen werden.

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Wie schnell drehen sich eigentlich die Sterne am Nachthimmel?
Grundsätzlich dreht sich die Erde in 24 Stunden einmal um die eigene Achse. Das heisst, die Sterne drehen sich aus Sicht der Erde genau gleich schnell. Also sind das 360 Grad in 24 Stunden, 180 Grad in 12 Stunden,ein Viertel (90 Grad) in sechs Stunden oder pro Stunde 15 Grad.
Wenn ein Foto gegen Norden (zum Polarstern) aufgenommen wird, sind die Laufbahnen der Sterne viel kürzer als wenn der Fotoapparat gegen Süden gerichtet wird.
Somit könnte man sagen, dass die Sterne immer gleich stehen. Wie wir wissen, stimmt das nicht genau. Um dieser Ursache auf den Grund zu gehen, muss der Tag in Sonnentage und Sternentage unterschieden werden. Der Sonnentag entspricht genau 24 Stunden. Das heisst, sobald die Sonne wieder auf dem höchsten Stand ist, sind 24 Stunden vergangen. Da sich die Erde jedoch auch um die Sonne dreht, hat die Erde seine Position auch verändert. Das heisst, dass die Position der Sterne nach 23 Stunden und 56 Minuten wieder gleich ist (solange braucht die Erde um sich einmal um die eigene Achse zu drehe), also 4 Minuten früher. Diese Differenz bewirkt, dass sich die Position der Sterne täglich um 1 Grad (oder in einem Jahr um 360 Grad) ändert. Dies ist darauf zurückzuführen dass sich die Erde im Jahr einmal um die Sonne dreht. Somit verändert sich die Position der Sterne da der Sternentag (Drehung um die eigene Achse) 4 Minuten kürzer ist als der Sonnentag.

Normalerweise werden zwischen 100 und 400 Aufnahmen gemacht. Um die Dauer der gesamten Belichtung zu berechnen, soll folgende Tabelle Einsicht geben (mit 1 Sekunde Pause zwischen den Aufnahmen):

Belichtungszeit 100 Bilder 200 Bilder 300 Bilder 400 Bilder 500 Bilder 600 Bilder
10 Sec. 00:18:20 00:36:40 00:55:00 01:13:20 01:31:40 01:50:00
15 Sec. 00:26:40 00:53:20 01:20:00 01:46:40 02:13:20 02:40:00
20 Sec. 00:35:00 01:10:00 01:45:00 02:20:00 02:55:00 03:30:00
25 Sec. 00:43:20 01:26:40 02:10:00 02:53:20 03:36:40 04:20:00
30 Sec. 00:51:40 01:43:20 02:35:00 03:26:40 04:18:20 05:10:00
1 Min. 01:41:40 03:23:20 05:05:00 06:46:40 08:28:20 10:10:00
2 Min. 03:21:40 06:43:20 10:05:00 13:26:40 16:48:20 20:10:00
3 Min. 05:01:40 10:03:20 15:05:00 20:06:40
4 Min. 06:41:40 13:23:20 20:05:00
5 Min. 08:21:40 16:43:20

Diese Bilder werden nun mit einem entsprechenden Programm zusammengesetzt. Folgende Programme kann ich empfehlen:

Ich bevorzuge StarStax, weil dieses Programm auch für MAC verfügbar ist.

Startrail Video

Von den Serienaufnahmen des Startrail können auch Videos erstellt werden.
Natürlich gibt es professionellere Methoden um Timelapse Videos zu erstellen. Ich benutze dies vor allem um Videos zu erstellen, wenn bei einem Startrail-Foto einige Wolken das Bild stören und unbrauchbar machen.

Um ein solches Video zu erstellen, benutze ich das Programm Time Lapse Assembler (http://www.dayofthenewdan.com/projects/time-lapse-assembler-1)

Um die länge des Videos zu berechnen, ist es wichtig, wie viele Bilder pro Sekunde abgespielt werden. Je mehr Bilder umso besser. Mindestens 20 Bilder / Sekunde sind notwendig, Standard ist 30, optimal sind 50 Bilder pro Sekunde. Folgende Tabelle zeigt die länge des Videos auf:

Anzahl Bilder 20 Bilder/Sekunde 30 Bilder/Sekunde 40 Bilder/Sekunde 50 Bilder/Sekunde
100 5 Sekunden 3.33 Sekunden 2.5 Sekunden 2 Sekunden
200 10 Sekunden 6.66 Sekunden 5 Sekunden 4 Sekunden
300 15 Sekunden 10 Sekunden 7.5 Sekunden 6 Sekunden
400 20 Sekunden 13.33 Sekunden 10 Sekunden 8 Sekunden
500 25 Sekunden 16.66 Sekunden 12.5 Sekunden 10 Sekunden
600 30 Sekunden 20 Sekunden 15 Sekunden 12 Sekunden
700 35 Sekunden 23.33 Sekunden 17.5 Sekunden 14 Sekunden
800 40 Sekunden 26.66 Sekunden 20 Sekunden 16 Sekunden
900 45 Sekunden 30 Sekunden 22.5 Sekunden 18 Sekunden
1000 50 Sekunden 33.33 Sekunden 25 Sekunden 20 Sekunden

Polarlicht

Das Polarlicht, auch als Nordlicht (Aurora borealis) und Südlicht (Aurora australis) bekannt, ist eine Lichterscheinung welche durch das Auftreffen von geladenen Teilchen des Sonnenwindes auf die Erdatmosphäre in den Polarregionen hervorgerufen wird.

Diese Phänomen ist während des ganzen Jahres aktiv, kann jedoch nur bei klarem und dunklem Himmel vom menschlichen Auge gesehen werden. Das Polarlicht präsentiert sich in verschiedenen Farben. Diese ändern sich je nach der Höhe wo der Sonnensturm auf die Erdatmosphäre trifft:

  • helles Rot, unter 90 km Höhe
  • Grün, 90 – 200 km Höhe
  • dunkles Rot, über 200 km Höhe
  • Violett bis Blau, angeregte Stickstoffatome

Die unterschiedliche Formen der Polarlichter werden wie folgt definiert:

Kürzel  Englische Bezeichnung  Deutsche Bezeichnung
HA  Homogeneous Arc  Gleichmäßiger Bogen
HB  Homogeneous Band  Gleichmäßiges Band
RA  Rays Arc  Strahlenförmiger Bogen
RB  Rays Band  Strahlenförmiges Band
DS  Diffuse Surface  Diffuse Fläche
PS  Pulsating Surface  Pulsierende Fläche
PA  Pulsating Arc  Pulsierender Bogen
C  Corona  Korona (ringförmige Strahlen)
F  Flaming  Zenith-gerichtete, pulsierende Strahlen

Da das Polarlicht nicht immer gleich intensiv ist, kann keine generelle Kameraeinstellung definiert werden. Grundsätzlich muss Vorort aufgrund des Mondes und der Intensivität des Polarlichtes die Einstellung definiert werden. Als Basis gelten jedoch die Selben Voraussetzung wie bei der Sternenfotografie welche weiter oben erklärt wurde.

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